Infos von LaBrassBanda
Es ist an der Zeit, mal gründlich mit ein paar Klischees aufzuräumen. Und zwar höchste Zeit. Ja,
LaBrassBanda kommen aus Bayern. Ja, sie tragen gerne Lederhosen. Ja, sie spielen Blasmusik. Und
das auch noch gerne barfuß. Wer sie aber 2020 immer noch in eine Schublade stecken möchte,
auf der sowas wie „Schräge bayerische Band“ steht, hat nichts verstanden. LaBrassBanda mögen
ihre Wurzeln in Oberbayern haben, längst sind sie auf der ganzen Welt unterwegs – und das sehr
erfolgreich. Mit einem Sound, der sich nicht um Genregrenzen schert. Denn für LaBrassBanda gibt
es keine Grenzen. Keine Ländergrenzen. Keine stilistischen Grenzen. Keine Grenzen im Kopf. „Und
darum haben wir beschlossen, dass unser neues Album einfach ‚Danzn‘ heißt“, erzählt Stefan
Dettl, Sänger und Trompeter von LaBrassBanda. „Außerhalb von Deutschland sind wir einfach
nur eine Band, bei der man tanzen kann. In England zum Beispiel sagt niemand, dass wir diese
bayerischen Typen sind, die in Tracht spielen. Sondern sie sagen, dass man bei uns eine gute Zeit
haben kann. Wir haben einfach keine Lust auf Schubladendenken.“
Und darum passt die Single „Discobauer“, die auch in dem neuen Album „Danzn“ wiederzufinden
ist, in so gar keine Schublade. Aus Traktoren-Geräuschen und Kettensägen-Samples wird plötzlich
ein Disco-Beat, bei dem man nicht stillsitzen kann. „Wir wollten uns dem Thema ‚Bayern‘ so
ironisch wie möglich nähern“, sagt Dettl. „Das Mia-san-mia- Gefühl mal nicht so ernst nehmen.“
Und trotzdem ein paar Hintergedanken einbauen. Und so wird beim „Disco Bauer“ nicht nur
getanzt, sondern gleich noch das Thema Umweltschutz verhandelt. Mit dem handfesten Tipp,
doch statt dem Avocado-Toast mal Omas Krautsalat zu essen. Der würde schließlich nicht um die
halbe Welt fliegen.
„Kaffee vs. Bier“, der fünfte Titel des Albums, nennt Stefan Dettl selbst „ein etwas anderes
Liebeslied“. Irgendwie will die Nacht nicht enden. Im Zweifel gibt’s erstmal lieber noch ein Bier.
Eine Tuba täuscht kurz Gemütlichkeit an. Dann kommen Beats ums Eck, die man so ähnlich auch
bei Daft Punk finden könnte. Der Track erscheint am 10. Juli als dritte Vorabsingle.
Danzn lässt sich’s auch mit bzw. zu „Gipshax“ (für alle Nicht-Bayern: eingegipstes Bein). Die Basis
bilden Seventies-Soul und – Disco. So richtig New York-Style, Spiegelkugel inklusive. Dass der Song
nicht aus Brooklyn kommt, merkt man nur an den bayerischen Lyrics. Dettl dazu „Nur weil wir
Lederhosen tragen und gern ins Bierzelt gehen, heißt das ja noch lange nicht, dass wir nicht für
andere Stile offen sind.“
„Der oide Mo“ wiederum entpuppt sich als lupenreiner Reggae. Und im Reggae geht es ja gern mal
um Außenseiter und Revoluzzer. So auch hier. „Wir wollten uns mal der anarchischen Seite der
Bayern annehmen“, sagt Dettl. Klappt hervorragend.
„In die Höh“ schiebt mit fetten Bläsern und einem noch fetteren Beat krass an. Da ist bei den
Liveshows der Abriss vorprogrammiert. Auch hier hört man Einflüsse aus der ganzen Welt. Getreu
Dettls Anspruch: „Wir wollen immer weiterwachsen, immer mehr Einflüsse verarbeiteten, immer
neue Klangfarben entdecken, immer Vollgas geben.“
Und so ist „Danzn“, das fünfte Studio-Album von LaBrassBanda, Popmusik im allerbesten Sinn.
Man hört Elemente aus Portugal, Frankreich und dem Balkan genauso wie aus Tasmanien und
Thailand. „Wir haben die Inspirationen, die wir auf der letzten Welttournee gesammelt haben,
ohne Scheuklappen umgesetzt“, sagt Stefan Dettl. Und das Beste daran? Es ist noch lange nicht
Schluss. Denn: „Wir sind ja keine Fußballer, die mit Mitte dreißig den Zenith ihrer Karriere
erreicht haben.“
Nein, LaBrassBanda sind Vollblutmusiker, die immer noch Lust auf mehr haben.
So, und jetzt: Auf geht’s! Danzn!
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